Andrea Schmid, ehemalige Stationsleiterin

«Ich möchte, dass unsere Bewohnenden es hier gut haben. Sie sollen das Leben geniessen können.»

Andrea Schmid hat vor zwölf Jahren als Fachfrau Gesundheit im süssbach angefangen und wurde innerhalb von nur zehn Jahren Stationsleiterin. Von Anfang an war ihr klar, dass sie in der Langzeitpflege arbeiten will: «Ich finde es wichtig, den Menschen als Ganzes kennenzulernen.»


Nach der Schule hat Andrea Schmid in verschiedene Richtungen geschnuppert, von der Floristik bis zum Hochbau, auch in der Pflege. Im süssbach wusste sie nach nur einem Tag: Ja, das ist es. «Nah am Menschen» will sie arbeiten, und viel näher als in der Langzeitpflege kann man jemandem beruflich wohl kaum kommen. Gleich nach ihrer Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit im Gesundheitszentrum Fricktal begann sie im süssbach zu arbeiten. Das war genau ihr Wunsch gewesen: in einem eher kleinen Haus zu arbeiten, in idealer Entfernung zu ihrem Wohnort im Fricktal. Inzwischen hat sich die Anzahl der Stationen hier allerdings mehr als verdoppelt, doch Andrea Schmid ist flexibel und weiss die positiven Seiten der Vergrösserung zu schätzen. Die Kunden haben jetzt die Wahl zwischen verschieden ausgestatteten Häusern, und: «Im Kern ist es immer noch der süssbach!» Es sei spannend, an den mit der Erweiterung verbundenen neuen Konzepten mitzuarbeiten. Im Laufe der Jahre absolvierte sie die Fachvertiefung Langzeitpflege und Betreuung und ist inzwischen Stationsleiterin im süssbach – eine Arbeit, die ihr liegt, weil sie damit auch planerisch-gestalterisch gefordert ist. Gleichzeitig legt sie Wert darauf, auch Zeit mit den Bewohnenden verbringen zu können – 26 sind es auf ihrer Station –, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, etwas über ihre Biografie zu erfahren. Ein weiterer Punkt, den sie spannend findet, ist das Thema Multimorbidität, der in der Langzeitpflege zunehmend von Belang ist, weil die Menschen heutzutage möglichst lang und auch gut daheim versorgt werden. Gehen sie aus aktuellem Anlass, sei es ein Knochenbruch oder der Tod des Partners, ins Pflegeheim, ist es nicht wie im Akutbereich damit getan, den Knochenbruch zu versorgen, denn in der Regel kommen alterstypische Krankheiten dazu. In einem therapeutisch gut ausgestatteten Haus wie dem süssbach lässt sich auch dann das Befinden der Bewohnerinnen und Bewohner durchaus noch verbessern. Die Kunst und die Herausforderung sind, das zu verstehen und anzuwenden innerhalb des komplexen Geflechts aus Biografie, Persönlichkeit, Krankheiten, Therapien und persönlicher Situation jedes Bewohnenden. Andrea Schmid: «Ich möchte, dass sie es gut hier haben. Sie sollen das Leben geniessen können.»